In kleinen Mengen wurde zwischen Badra und Steinthaleben sowie in der Umgebung von Bad Frankenhausen eine besonders hochwertige Art des Gipssteins gewonnen, die unter der Bezeichnung “Alabaster” für bildhauerische bzw. kunsthandwerkliche Zwecke sowie zu qualitätvollen Innenausstattungen verwendet wurde. Der Altar der Jechaer Kirche, die Grabsteine in der Sakristei der Bendelebener Kirche und das Steinzimmer im Schloss Sondershausen bieten dazu Beispiele. Das Material lässt sich außerordentlich gut schneiden, schleifen und polieren, und weist - im Gegensatz zu Marmor - einen opaken, seidenmatten Glanz auf. Verwendung fanden aber nicht nur die reinweißen, sondern auch graue, fast schwarze und braunrote Varietäten des Alabasters. Der Stein musste sehr schonend, also ohne Sprengungen untertage gebrochen werden, und die Förderung wurde mit größeren zeitlichen Unterbrechungen jeweils bei Bedarf immer wieder aufgenommen. Gefertigt wurden vor Ort zuletzt vor allem kleine Gebrauchsgegenstände, z. B. Schreibtischgarnituren, Leuchter und Uhrengehäuse. Die Gewinnung und Verarbeitung des Alabasters wurde erst in den 50er Jahren eingestellt, als sich die Verwendung von Kunststoffen allmählich durchsetzte.
Von größerer Bedeutung war die Gewinnung von Kupfererzen, die im 16. Jahrhundert aktenkundig wird, aber sehr viel früher begann. Das Metall tritt in einem Flöz auf, das selten mächtiger als 30 cm wird und etwa entlang einer gedachten Linie Badra - Rathsfeld - Udersleben zu Tage tritt. Nahe des Ausgehenden wurden 10 bis 15 m tiefe Schächte abgeteuft, um die herum der Kupferschiefer abgebaut wurde. Erkennbar ist die Lage dieser Gruben noch heute im Gelände. Etwa 1.000 zumeist ringförmige, ein bis zwei Meter hohe Halden, zeugen von diesem sogenannten Duckelbergbau. Die Halden liegen dicht beieinander und lassen sich in den heute bewaldeten Gebieten noch gut erkennen. Im 19. Jahrhundert waren die Vorräte nahe der Erdoberfläche erschöpft und der Bergbau drang in größere Tiefen vor. Von den sechs Zechen dieser jüngeren Betriebsperiode war “Gut Glück” zwischen Badra und Steinthaleben bis 1901 in Betrieb. Eine andere Grube ist noch heute zugänglich, nämlich die Barbarossahöhle. Der Falkenburger Stollen, der heute noch dem Betrieb der Barbarossahöhle zu Revisionszwecken dient, wurde 1860 begonnen und erhielt bis 1873 einen massiven Ausbau anstelle der ursprünglichen Türstockzimmerung. Die mit dem Betriebsstollen nördlich der Barbarossahöhle aufgeschlossenen Flöze hatten eine durchschnittliche Mächtigkeit von 9,2 cm (!) bei einem Erzgehalt von rund 5,9 kg / t. Das entspricht etwa einem Kupfergehalt von 1,4 kg pro Quadratmeter Flözfläche und ist als bauwürdig einzustufen.
Der Vollständigkeit halber sei noch daran erinnert, dass im Kyffhäuser noch bis etwa 1920 zahlreiche Steinbrüche in Betrieb waren (Verzeichnis Steinbrüche siehe Seite Satellitenkarte), die der Gewinnung von Baustoffen bzw. Werksteinen dienten. Der charakteristisch rote Sandstein, aus dem schon die alte Burg und dann später auch das Denkmal auf dem Kyffhäuser errichtet worden sind, prägte das Ortsbild aller umliegenden Städte und Dörfer in einem ganz besonderem Maß. Die Stadt Kelbra mit ihren roten Mauern bietet dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Natürlich fand auch der am Südrand des Gebirges häufig vorkommende Gips sowohl gebrannt als Mörtel, als auch in Form von Quadern für den Mauerwerksbau eine Verwendung. Das ist heute noch z. B. am Hausmannsturm oder an der Stadtmauer von Bad Frankenhausen deutlich zu sehen.
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