Das Esperstedter Ried - eine durch Auslaugung der in 300 m Tiefe befindlichen Salzlagerstätten entstandene ca. 500 Hektar große Senke - ist in Bezug auf Fläche und Artenreichtum die bedeutendste Binnensalzstelle Thüringens. Besonders in der Nähe des Solgrabens bewirkt der Salzgehalt des Wassers das Auftreten von salzliebenden Pflanzenarten.
Hier sind derzeit 35 Salzpflanzenarten anzutreffen. Die Kleinblütige Schwarzwurzel wurde hier nachgewiesen, die deutschlandweit nur auf zwei weiteren Fundorten in Sachsen-Anhalt vorkommt. Der Dickblättrige Gänsefuß hat hier seinen einzigen bekannten Fundort Thüringens. Während der Queller (Salicornia europaea) die Stellen mit der höchsten Salzanreicherung besiedelt, sind an den Stellen mit geringerer Salzkonzentration z. B. Meerstrand-Dreizack (Triglochin maritima) , Strand-Milchkraut (Glaux maritima), Salz-Binse (Juncus gerardii), Strand-Aster (Aster tripolium), Salzbunge oder Flügelsamige Schuppenmiere anzutreffen.
Im Bereich der Binnensalzstellen an der Numburger Westquelle können heute 24 Salzpflanzenarten nachgewiesen werden, unter anderem Strand-Milchkraut, Queller, Strand-Wegerich und Strand-Binse. Seit 1998 wurden die Feuchtwiesen um den Stausee Kelbra zum Schutz der Salzpflanzen mit Heckrindern beweidet.
Als Vertreter der Fauna sind in den salzbeeinflussten Grünlandbereichen Kiebitz, Wachtelkönig, Bekassine sowie zum Teil gefährdete Käfer-, Mücken und Wanzenarten anzutreffen. Vorzugsweise an den Salzstellen und unter faulenden Grashaufen ist der Kurzflügler Falagria sulcatula zu finden.
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