Das Höhlensystem im Naturschutzgebiet Kattenburg / Kosackenberg wurde von unseren Vorfahren bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. aufgesucht. Bei archäologischen Ausgrabungen wurde eine Vielzahl wertvoller Funde geborgen, die für Aufsehen sorgten und darauf schließen lassen, dass diese Höhlen in der Vergangenheit als bedeutende Kultstätte genutzt wurden. In einigen Quellen wurden die Funde dem Kannibalismus zugeordnet und die Höhlen als Kannibalenhöhlen bezeichnet, was nach heutigem Erkenntnisstand nicht mehr uneingeschränkt vertreten werden kann.
Weitere kleinere Höhlen verteilen sich hauptsächlich auf die Kyffhäusersüd- und -westhänge (Naturschutzgebiete) und sind teilweise einsturzgefährdet. Eine Befahrung ist deshalb in jedem Fall zu unterlassen.
Weniger bekannt ist die Lothshöhle, die sich in der zwischen der Rothenburg und Kyffhäuserdenkmal / Reichsburg Kyffhausen befand und deren spärlichen Überreste nur mit Ortskenntnis auffindbar sind. Sie diente um 1720 als Versteck der berüchtigten Diebesbande um den Frankenhäuser Loth (“Hundsnase”). Nachdem eine hohe Belohnung auf Loth und seine Komplizen ausgesetzt wurde, konnte die Räuberbande festgenommen werden. Die Höhle wurde nach der Zerschlagung der Bande im Auftrag des Fürsten von Rossla zerstört. Loth starb im Februar 1722 im Gefängnis Sondershausen an seinen durch Festnahme und Verhör erlittenen Verletzungen. Vier seiner Bandenmitglieder wurden im Oktober 1721 auf dem Markt in Sondershausen hingerichtet.
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