Mineralien

 

Durch die geologischen Gegebenheiten gibt es im Kyffhäusergebirge verschiedene Mineralien, von denen hier nur eine kleine Auswahl vorgestellt werden soll:
 

Azurit

Azurit (blau) mit Malachit (grün)Azurit oder Kupferlasur (Cu3 (CO3)2 (OH)2 )gehört zur Gruppe der Carbonate. Die Kristallform ist monoklin. Kristalle sind oft gut ausgebildet. Wie bereits der Name verrät, reicht die Farbpalette von hellblau,  blau bis dunkelblau.  Die Härte beträgt 3,5 bis 4. Azurit tritt in der Oxydationszone von Kupferlagerstätten auf.
Azurit wurde bereits von den Ägyptern um 2500 v. Chr. als Farbpigment verwendet. Auch auf Wandmalereien der Mayas wurde es gefunden. Neben Lapislazuli war Azurit seit der Antike bis zur Erfindung des Kobaltblaus im späten 18. Jahrhundert das wichtigste beständige Blaupigment.
Bedeutende Azuritvorkommen gibt es heute in Namibia, Nordmexiko und in den Südstaaten der USA. Im Kyffhäusergebirge kann man Azurit auf den Abraumhalden der mittelalterlichen Kupferbergwerke auf dem Rathsfeld finden.

Das Bild zeigt Azurit (blau) mit Malachit (grün).



Baryt

BarytBaryt (griech. von barys = schwer (in Bezug auf das hohe spezifische Gewicht)) oder Schwerspat (BaSO4) ist ein Mineral aus dem rhombischen Kristallsystem mit der Dichte 4,3 bis 4,7 g / cm3. Die Härte beträgt 3 bis 3,5. Die Farbe von Baryt ist wasserklar, weiß, auch gelblich, grünlich, bläulich, rötlich oder bräunlich. Es tritt verbreitet in hydrothermalen Gängen oder in Erzlagerstätten auf. Gemahlener Baryt ist ein weißes, licht-, wetter-, alkali- und säurebeständiges, mit allen Binde- und Farbmitteln verträgliches Verschnittmittel für Anstrichstoffe. Außerdem ist es ein wichtiges Ausgangsprodukt für Barium und Bariumverbindungen (Feuerwerke, Medizintechnik).

Baryt kommt weltweit sehr häufig vor (z. B. in Deutschland, Italien, China, USA). In der Kyffhäuserregion wurde Baryt bis 1965 am Krummen Weg unterhalb der Rothenburg bei Kelbra abgebaut.



Malachit

MalachitAuch Malachit (Cu2 CO3 (OH)2 ) ist ein im monoklinen Kristallsystem kristallisierendes Carbonat-Mineral mit der Härte 3,5  bis 4. Die Farbe ist blass- bis dunkelgrün. Malachit tritt häufig in der Oxydationszone anderer Kupferminerale auf und ist ein typisches Verwitterungsprodukt von Kupfererzen.
Malachit wird besonders als Schmuckstein im Kunstgewerbe verwendet und ist bereits seit der Antike als kaltes grün für Wandmalereien begehrt, da es sich als besonders kalkecht erwiesen hat. Bis zum 18. Jahrhundert galt Malachit neben grünen Erden als wichtigstes grünes Farbpigment in der Malerei und Kosmetik (Schminke zu Cleopatras Zeiten). Ebenso war Malachit das wichtigste Kupfererz der Vorgeschichte, da es sich bei 700 - 800 °C über die Zwischenstufen Cu2 und CuO mit Holzkohle zu hämmerbaren metallischen Kupfer reduzieren läßt (z. B. im Vorderen Orient um 5000 v. Chr.).

Bedeutende Malachitvorkommen gibt es im Ural und in der Provinz Katanga im ehem. belgischen Kongo. Im Kyffhäusergebirge kann man Malachit wie auch Azurit auf den mittelalterlichen Abraumhalden auf dem Rathsfeld finden. Im dort vorkommenden fossilreichen Kupferschiefer kann man gelegentlich auch Abdrücke von Pflanzen und Tieren entdecken.


Marienglas

MarienglasMarienglas (CaSo4 2H2O) ist ein transparentes Mineral der Härte 2 aus kristallwasserhaltigem Gips. Es entsteht, wenn in einem mit gesättigter Gipslösung gefüllten Hohlraum Calciumsulfat auskristallisiert. Dieser Prozess darf über sehr lange Zeit nicht gestört werden, damit keine Strömungen in der Lösung auftreten.
Marienglas ist gut zu dünnen Scheiben spaltbar, die völlig durchsichtig sind und einfallendes Licht ausgezeichnet reflektieren. Marienglas wurde im Mittelalter bevorzugt dafür genutzt, Altäre, Kronleuchter und Gemälde zu verzieren, die von brennenden Kerzen beleuchtet wurden. Ebenfalls wurde es als Glasscheibenersatz vor Marienbildern und in Reliquien-Behältern verwendet, was ihm seinen Namen einbrachte. In verschiedenen Quellen wird berichtet, dass Marienglas auch als Kirchenfenster verwendet worden sein soll, was aber durch die Anlaugung von Marienglas durch Regenwasser und die damit verbundene Erblindung bezweifelt werden sollte. Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde Marienglas aber auch zermahlen und zu hochwertigem Gips gebrannt. Ebenso wurde es oft durch Brennen oder Einfärben verändert und dann als wertvollerer Stein verkauft.

Im Kyffhäusergebirge findet man Marienglas im Gipskarst der Südhänge.


Stinkschiefer

StinkschieferStinkschiefer ist ein Faulschlamm-Gestein, aus dem das Erdöl nicht ausgewandert ist. Es handelt sich hier um Ablagerungen des Zechsteinmeeres, in dem mit viel Glück gelegentlich Fossilien gefunden werden können. Stinkschiefer verdankt seinen Namen dem starken bituminösen Geruch, der entsteht, wenn man einzelne Gesteinsstückchen zerschlägt oder aneinander reibt.

Fossilien im Stinkschiefer des Kyffhäusergebirges

Im Kyffhäusergebirge findet man Stinkschiefer an den Südhängen.







Versteinertes Holz

Versteinertes HolzVersteinertes Holz - auch fossilisiertes Holz - entsteht in der Regel durch Verkieselungsprozesse, die nach der Überdeckung der Hölzer mit mächtigen Sedimentschichten einsetzen. Dabei werden im Laufe der Zeit zuerst die Zellzwischenräume und Hohlräume und zuletzt die Zellwände durch Kieselsäuregel ausgefüllt, dass das gesamte organische Material ersetzt. Im weiteren Verlauf wandelt sich das Kieselsäuregel in opalartige Aggregatzustände und schließlich in Quarz (Chalcedon) um. Versteinertes Holz gibt es weltweit in verschiedenen Formen und Farben.

Im Kyffhäusergebirge findet man versteinertes Holz auf der Nordseite, z. B. im Bereich der Reichsburg Kyffhausen.
Hierbei handelt es sich um verkieselte Stammstücke von Araucarien (koniferenähnliche 20 m hohe Bäume der Formengruppe Dadoxylon), die in verhärtete Sande eingebettet wurden. Vereinzelt erreichen die Stammstücke Längen von 8 bis 14 m und eine Stärke von 1 m. Sie sind aber meistens zerbrochen, so dass Stammstücke von mehr als 2 m Länge eine Seltenheit darstellen. Durch seine hier typische schwarze Farbe hebt sich das versteinerte Holz gut gegen die roten Sandsteine ab. Die Oberfläche ist meist glänzend poliert, manchmal auch rauh und matt, aber immer von einer roten Eisenoxydschicht überzogen. Das Holz ist durch den Wasserverlust in den Markstrahlen aufgerissen und etwas abgeplattet worden.

Das im Kyffhäusergebirge vorkommende versteinerte Holz hat ein Alter von etwa 280 Millionen Jahren.

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